Kürschnerhandwerk gegen Verarbeitung von Pelzen aus China

Vertreter des deutsche Kürschnerhandwerks haben sich gegen die Verarbeitung von Pelz aus China ausgesprochen. Gerade Kaufhausketten importierten Ware, die aus nicht-artgerechter Haltung stamme.

BildPelz kommt gerade wieder in Mode, doch gegen seine Verarbeitung gibt es noch immer große Vorbehalte. Wolfgang Lastner, Vizepräsident des Zentralverbands des Kürschnerhandwerks, spricht sich deshalb nachdrücklich gegen die Verarbeitung von Pelzen aus chinesischer Zucht aus. „So lange in China der Tierschutz hinterm Mond ist, darf man meiner Meinung nach von dort nichts importieren.“ Das Problem seien Kaufhausketten und Boutiquen, die chinesische Ware einführten. Seine Kunden wüssten, dass sein Handwerksbetrieb keine chinesische Ware verarbeite. „Das ist nicht verboten, aber für ein Fachgeschäft indiskutabel.“

Deshalb hat der Zentralverband des Kürschnerhandwerks vor rund einem Jahr das Gütesiegel „WePreFur“ gegründet. Das Label soll das Image der Branche nicht nur aufpolieren, sondern einen Gegentrend einläuten.

Hinter „WePreFur“ verbirgt sich die Idee, heimische Felle aus der Raubwildjagd zur Bestandsregulierung und Schädlingsbekämpfung zu verarbeiten. Das Gütesiegel arbeite mit einem verbindlichen Wertekodex, bei dem Ökologie, Nachhaltigkeit und die Würde des Tieres im Vordergrund stünden. Es gehe darum, Werte zu erhalten. „Ich finde es einwandfrei, Materialien sinnvoll zu nutzen, die anfallen und sonst weggeworfen werden“, sagt Kürschnermeister Wolfgang Lastner.

90 Prozent der Felle, die „WePreFur“-zertifizierte Kürschnerbetriebe verarbeiteten, stammten aus Wald und Wiese. Allein mehr als 460.000 Füchse werden laut Jagdstatistik des Deutschen Jagdverbandes jedes Jahr in Deutschland erlegt.

Derzeit wird dieses Material nur zu einem sehr geringen Teil von Kürschnerbetrieben genutzt. Auch das soll sich durch „WePreFur“ ändern. „Wenn man Wert auf einen ökologischen Kreislauf und Naturmaterialien legt, dann ist es ganz normal, diese Materialien auch zu verwenden“, sagt Wolfgang Lastner.

Nach rund einem Jahr haben sich fast ein Drittel (23) der im Zentralverband organisierten Betriebe (90) zertifizieren lassen. „Ich finde es sehr positiv, dass innerhalb so kurzer Zeit schon so viele Betriebe mitmachen, und es werden noch mehr werden.“

Das vollständige Interview mit Wolfgang Lastner, Vizepräsident des Zentralverbands des Kürschnerhandwerks, lesen Sie unter: www.dhz.net/pelz

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