Ebury: Mögliche QE-Erweiterung der EZB setzt Euro unter Druck

Am 03.12.15 wird die Versammlung zur Geldpolitik des EZB-Rates einberufen. Präsident Mario Draghi wird voraussichtlich eine Erweiterung der existierenden geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen verkünden

BildLondon, 02.12.2015 – Die EZB hat im Januar bekannt gegeben, dass sie damit anfangen wird
Staatsanleihen zu einer monatlichen Rate von 60 Mrd. EUR zu kaufen, mit dem Bestreben die Inflationsrate zurück zum offiziellen Ziel von „nahe, aber unter 2%“ zu bringen. Allerdings bleibt die Inflationsrate knapp ein Jahr nach dieser Ankündigung nahe Null und die generelle
Wirtschaftsleistung in der Eurozone ist eher enttäuschend, da die Lockerungsmaßnahmen bisher nicht die gewünschte Verbesserung gebracht haben.

Die Inflationsrate stagnierte und wurde im Oktober mit nur 0,1% reportiert, folgend von negativem oder nahezu gar keinem Preisanstieg in 12 Monaten (Abbildung 1). Noch schlimmer traf es die Herstellerpreise, die bei 3,1% im letzten Monat lagen und seit Mitte 2013 jeden Monat zurückgegangen sind. Das Wirtschaftswachstum hat sich im zweiten Halbjahr 2015 zwar verbessert, bleibt aber immer noch solide unter 2%.

Infolgedessen ergab sich in den letzten Monaten ein Zustrom gemäßigter Kommentare von Entscheidungsträgern der Eurozone. Bei der letzten Versammlung hat Mario Draghi gefordert, dass die Inflationsrate für einen „langfristigen Zeitraum“ gering bleiben soll, während das Level des existierenden Lockerungsprogrammes im nächsten Meeting erneut geprüft werden soll. Zudem schlägt Draghi vor, dass die Zentralbank „tut, was sie tun muss“, um den Preiszuwachs
zu verstärken. Dabei bestätigt er auch, dass Maßnahmen wie eine Reduktion der Zinssätze auf Bankeinlagen tiefer ins Negative in Betracht gezogen werden.

UNSERE ERWARTUNGEN

Die Markterwartungen tendieren zu einer aggressiven Lockerungspolitik der EZB und wir denken, dass der Rat Enttäuschungen aus dem Weg gehen wird. Wir erwarten die folgenden Ankündigungen:

o Eine Erweiterung in Größe und Dauer des aktuellen quantitativen Lockerungsprogrammes. Die Anleihenkäufe werden von 60 Mrd. EUR auf 80 Mrd. EUR erhöht und das Programm wird bis Ende
2016 erweitert.

o Erweiterung der potentiellen Anlageklassen innerhalb der EZB-Käufe einschließlich regionale Anleihen und Kommunalanleihen. So stellt die EZB sicher, dass genug verschiedene Anlageklassen gekauft werden können, da mehr und mehr Staatsanleihen zu geringe Renditen erzeugen um nach den eigenen Regeln der EZB gekauft werden zu können.

o Eine Senkung des Einlagenzinssatzes von -0,2% auf -0,4%. Dänemark und die Schweiz haben bereits gezeigt, dass Zinssätze wesentlich unter Null verringert werden können ohne (bisher)
einen Ansturm auf Bargeld zu verursachen, um zu vermeiden, dass Minusraten auf Bankeinlagen gezahlt werden.

Die erwartete Erweiterung der quantitativen Lockerungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank zeigt die noch stärkeren Abweichungen geldpolitischer Maßnahmen der EZB, der Federal Reserve in den USA und zu einem geringen Maße auch der Bank of England.

AUSWIRKUNGEN AUF DEN WÄHRUNGSMARKT

Im starken Kontrast zur Eurozone steht die US-Wirtschaft, die sich gerade sehr gut entwickelt. Das Wachstum ist stabil, der Arbeitsmarkt ist wohlbehalten und die Kerninflation zeigt Zeichen der Besserung. Die Geldpolitik der Fed geht daher auf die entgegengesetzte Richtung zu. Die US Zentralbank plant demnach zum ersten Mal in neun Jahren eine Erhöhung der Zinssätze am 16. Dezember im FOMC Meeting.

Währenddessen, abgesehen von den neusten gemäßigten Kommentaren der Bank of England, werden die Zinssätze wahrscheinlich im zweiten Halbjahr 2016 auch in Großbritannien steigen. Diese Divergenz hat den Wert des Euros gegenüber dem britischen Pfund im letzten Jahr, und zu einem größeren Umfang auch gegenüber dem US Dollar, gemindert.

Diese gegensätzliche Geldpolitik wird, unserer Ansicht nach, den Druck auf den Euro in den nächsten Monaten gegen nahezu jede Hauptwährung verstärken. Die Wertminderung wird wahrscheinlich gegen den US Dollar am massivsten sein und wir erwarten weiterhin im zweiten Halbjahr 2016 eine Parität zwischen Euro und USD.

Wir hoffen, dass diese Informationen interessant und nützlich für Sie sind. Wenn Sie eine Live-Kursnotierung erhalten oder Informationen über Fremdwährungstransaktionen erhalten möchten, können Sie uns gerne kontaktieren.

Über Ebury

Ebury ist ein Londoner FinTech-Unternehmen, das speziell kleinen und mittelständischen Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen für internationale Finanztransaktionen bietet. Mit Ebury können Unternehmen schnell und einfach Zahlungen ausländischer Kunden in fremden Währungen empfangen, Geld zwischen international ansässigen Tochtergesellschaften transferieren, Rechnungen in über 140 Währungen begleichen und dabei von bis zu 150 Tagen Kredit profitieren und so die Liquidität erhöhen. Zudem ermöglicht Ebury Unternehmen die strategische Planung von Risiken durch Währungsschwankungen. Ebury wird von der britischen Finanzaufsicht reguliert, ist Träger des FinTechCity’s FinTech50-Awards und trägt kontinuierlich Daten zum Bloomberg Forecast (FXFC) bei. Das Unternehmen verzeichnet bereits über 5.000 Kunden, die Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von mehr als zehn Milliarden Euro in den letzten drei Jahren getätigt haben. 2009 in London gegründet, beschäftigt das Unternehmen heute knapp 300 Mitarbeiter an fünf Standorten.

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